Dienstag, 08.10.2024
Heute war ein besonders spannender Tag im Zeichen von Gender, Queerness und Sexualität. Unter der Leitung von Theodor Adam, einem Theologen und Pastor, der Beauftragter für queere Seelsorge in der Hannoverschen Kirche ist, haben wir uns mit diesen Themen intensiv auseinandergesetzt.
Der Tag begann mit einem Vortrag über die Unterschiede zwischen Gender, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und biologischem Geschlecht. Theo Adam erläuterte mittels eines lustigen „Genderbread-Persönchen“, wie sich diese Merkmale zueinander verhalten.
In fünf Tischgruppen vertieften wir das Thema praktisch mit einer Art Puzzle. Wir sollten uns in die zusammengepuzzelte Person hineinversetzen und mögliche gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen von queeren Persönlichkeiten besprechen.
Im Anschluss spielten wir „Social Walk“. Jede*r hatte eine Rollenkarte, mittels derer wir uns in eine bestimmte Person hineinversetzen sollten. Dann stellten wir uns in einer Reihe auf und gingen einen Schritt vor, wenn wir eine Frage der Leiter*in aus dem gesellschaftlichen Leben mit „Ja“ beantworten konnten und blieben bei „Nein“ stehen. Es zeigte sich, dass es manche Rollen leichter im Leben haben als andere und viele Schritte vorgehen konnten, während andere gehemmt waren.
Am Nachmittag gab es eine Talk-Runde mit Theo, auf der er Fragen beantwortete, die wir im Laufe des Tages gesammelt und aufgeschrieben hatten.
Zum Abschluss des Themas machten wir eine Achtsamkeitsübung, bei der wir uns tiefer mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Körper und Gender auseinandersetzten. Umgeben von Kerzen und auf gemütlichen Decken sitzend konnten wir in unsere Körper hineinfühlen und unsere Gedanken über Gender reflektieren.
Nach dem Abendessen stand die Polonaise auf dem Zeltplatz an, eine kleine Choreographie als Paar und in der Gruppe. Das ging direkt in eine ausgelassene Party mit Musik und Lichtinstallation über. Das Motto war „Neon“, also leuchtete es überall in grellen Farben.
Dieser Tag war eine wertvolle Erfahrung für uns alle. Dank der fachkundigen Anleitung von Theo Adam konnten wir unsere Sichtweisen erweitern und unser Verständnis für Gender, Queerness und unsere eigene Identität vertiefen. Es war ein Tag voller Austausch, Reflexion und Selbstentfaltung, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.