Heidewitzka- Der letzte volle Tag in Hohenfelde

Heidewitzka- Der letzte volle Tag in Hohenfelde

Freitag, 11.10.2024

Unser letzter voller Tag in Hohenfelde. Nach dem Frühstück kamen wir ein letztes Mal für „Wir dürfen singen“ mit Lea im Großen Tagesraum zusammen. Und dann ging das Aufräumen, Packen und Putzen los: „Heidewitzka!“ Nachdem die Besen und Lappen geschwungen und die Koffer größtenteils gepackt wurden, war es auch schon wieder Zeit für das Mittagessen.

Am Nachmittag stand noch der Ausflug zur Straußenfarm auf dem Programm. Das sonnige Wetter eignete sich perfekt für unseren Spaziergang dorthin.  Der Besuch bei den beeindruckenden Tieren war ein Highlight, bei dem die Teilnehmenden viel über Strauße und deren Lebensweise erfuhren. Die Begegnung mit diesen faszinierenden Geschöpfen sorgte für viele spannende und lustige Momente.

Zum krönenden Abschluss hatten wir natürlich einen bunten Abend. Da gab es einen Texas-Line-Dance, eine Dating-Show, ein skurriles Team, das mit fremden Händen aß, Zähne putzte und sich schminkte und Kinder-Fotos der Leiterschaft, die man erraten musste. Joris und Felix moderierten im Stile von Bares für Rares.

Der Tag endete mit einem gemütlichen Abschluss inklusive Diashow, bei dem die Gruppe noch einmal zusammenkam, um die gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren zu lassen.

Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Donnerstag, 10.10.2024

Wir haben Meinungsfreiheit in diesem Land, den Demokraten sei Dank! Aber wie können wir sie äußern und wo können wir uns beteiligen? Darum ging es heute am Tag zum politischen Empowerment.

Ein Influencer erklärte uns in einem Video, wie unsere repräsentative Demokratie funktioniert. Und dann konnten wir uns zu konkreten Fragen im Raum positionieren: Ob wir es zum Beispiel richtig oder falsch finden, dass jeder Schüler/jede Schülerin in Bremen iPads bekommt. Ob Wölfe gejagt werden dürfen, wenn ihr Bestand dadurch nicht gefährdet ist. Ob wir die Waffenlieferung in die Ukraine befürworten oder nicht. Die Meinungen dazu waren sehr vielseitig und kontrovers.

Danach erstellten die Teilnehmenden Steckbriefe zu den im Bundestag vertretenen Parteien. Der BSW war also noch nicht mit dabei und mit dem Parteivorsitz der Grünen war das auch so eine Sache…

Später haben wir uns mit Extremismus und seinen Auswirkungen beschäftigt. Dabei standen Fälle wie „Rostock-Lichtenhagen“ und die RAF im Fokus. Die Teilnehmenden übernahmen in einer simulierten Diskussionsrunde verschiedene Rollen, wie Polizist*in, Extremist*in, Opfer und Politiker*in, und diskutierten über Motive und Folgen von extremistischem Verhalten.

Am Nachmittag hörten wir, wie man politisch aktiv werden kann. Lea erzählte von ihrem eigenen politischen Engagement als Klimaaktivistin und wie wichtig es ist, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen. Auch Leitende berichteten, wo sie sich selbst politisch engagieren. Die meisten Teilnehmenden haben schon auf Demos teilgenommen und vielleicht wird der eine oder die andere sich in Zukunft auch intensiver engagieren.

Nach einer tollen Sing-Stunde mit Lea bereiteten wir uns auf eine Wahl im Wahllokal „Kleiner Tagesraum“ vor. Man bekam eine Wahlbescheinigung und musste seinen Personalausweis vorzeigen. Dann bekam man den Wahlzettel und durfte in einer richtigen Wahlurne sein Kreuzchen machen. Konkret ging es um die Wiedereinführung der Wehrpflicht bzw. des Zivildienstes und wie die einzelnen Parteien sich dazu positionieren. Am Abend wurden die Ergebnisse in Balkendiagrammen präsentiert: die SPD hat mit einer deutlichen Mehrheit gewonnen.

Nach der Tagesschau um 20 Uhr bereiteten einige ihre Show-Einlagen für den morgigen bunten Abend vor. Der Rest bewunderte die Polarlichter am klaren Sternenhimmel. Was für ein Spektakel!

Werd doch, was du willst

Werd doch, was du willst

Mittwoch, 09.10.2024

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen unserer Zukunft: Was möchte ich später beruflich erreichen? Welche Wünsche habe ich für mein Leben? Nach dem Frühsport und einem stärkenden Frühstück begannen wir den Tag mit einer Übung, die sich auf unsere persönlichen Stärken und Schwächen konzentrierte. Diese Selbstreflexion half uns dabei, Klarheit über unsere Fähigkeiten und Potenziale zu gewinnen.

Anschließend stellte uns Jule verschiedene Möglichkeiten der schulischen Laufbahn vor. Sie erklärte, welche Abschlüsse es gibt und wofür man sie braucht – ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, welche Wege uns offenstehen.

Nach dieser informativen Einheit freuten wir uns auf eine musikalische Überraschung: Unsere Kirchenmusikerin Lea Vosgerau ist heute aus Bremen angereist, um in den restlichen Tagen ausgiebig mit uns zu singen. Der Anfang war schon richtig gut! 

Nach dem Mittagessen teilte sich unsere Gruppe: Während die zweite Gruppe heute zum Kerzenziehen fuhr, blieb die andere Hälfte in Hohenfelde. Für sie standen Basteln, Hörbuchhören und Brettspiele als entspannende Freizeitaktivitäten auf dem Programm.

Nach dem Abendessen besprachen wir in Tischgruppen unsere Stärken und Schwächen und überlegten, zu welchen Berufszielen das vielleicht passen könnte. Dann gestalteten wir einen   Lebenszeitstrahl. Wir schrieben auf, wo wir in 2, 5, 10, 25 und sogar 50 Jahren stehen wollen – sowohl beruflich als auch persönlich. Dabei spielten nicht nur Karriereziele, sondern auch Wünsche für Familie und das Privatleben eine wichtige Rolle. Einige erinnerten sich dabei an das Gleichnis vom Reichen Kornbauern, über das Pastorin Joas am Sonntag gepredigt hatte. Er starb, bevor er sich an seinen überreich gefüllten Kornkammern erfreuen konnte.

Zum Abschluss des Abends wurden wir auf eine Traumreise mitgenommen, die uns half, den Tag und unsere Zukunftsvorstellungen nochmal in Ruhe zu durchdenken. Mit dem Vaterunser und Abendlied „Herr, bleibe bei uns“ verabschiedeten wir uns wie jeden Abend in unsere Betten.

Es war ein rundum gelungener Tag voller Inspiration und persönlicher Reflexion!

Fühl doch, wie du willst

Fühl doch, wie du willst

Dienstag, 08.10.2024

Heute war ein besonders spannender Tag im Zeichen von Gender, Queerness und Sexualität. Unter der Leitung von Theodor Adam, einem Theologen und Pastor, der Beauftragter für queere Seelsorge in der Hannoverschen Kirche ist, haben wir uns mit diesen Themen intensiv auseinandergesetzt.

Der Tag begann mit einem Vortrag über die Unterschiede zwischen Gender, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und biologischem Geschlecht. Theo Adam erläuterte mittels eines lustigen „Genderbread-Persönchen“, wie sich diese Merkmale zueinander verhalten.

In fünf Tischgruppen vertieften wir das Thema praktisch mit einer Art Puzzle. Wir sollten uns in die zusammengepuzzelte Person hineinversetzen und mögliche gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen von queeren Persönlichkeiten besprechen.

Im Anschluss spielten wir „Social Walk“. Jede*r hatte eine Rollenkarte, mittels derer wir uns in eine bestimmte Person hineinversetzen sollten. Dann stellten wir uns in einer Reihe auf und gingen einen Schritt vor, wenn wir eine Frage der Leiter*in aus dem gesellschaftlichen Leben mit „Ja“ beantworten konnten und blieben bei „Nein“ stehen. Es zeigte sich, dass es manche Rollen leichter im Leben haben als andere und viele Schritte vorgehen konnten, während andere gehemmt waren. 

Am Nachmittag gab es eine Talk-Runde mit Theo, auf der er Fragen beantwortete, die wir im Laufe des Tages gesammelt und aufgeschrieben hatten.

Zum Abschluss des Themas machten wir eine Achtsamkeitsübung, bei der wir uns tiefer mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Körper und Gender auseinandersetzten. Umgeben von Kerzen und auf gemütlichen Decken sitzend konnten wir in unsere Körper hineinfühlen und unsere Gedanken über Gender reflektieren.

Nach dem Abendessen stand die Polonaise auf dem Zeltplatz an, eine kleine Choreographie als Paar und in der Gruppe. Das ging direkt in eine ausgelassene Party mit Musik und Lichtinstallation über. Das Motto war „Neon“, also leuchtete es überall in grellen Farben.

Dieser Tag war eine wertvolle Erfahrung für uns alle. Dank der fachkundigen Anleitung von Theo Adam konnten wir unsere Sichtweisen erweitern und unser Verständnis für Gender, Queerness und unsere eigene Identität vertiefen. Es war ein Tag voller Austausch, Reflexion und Selbstentfaltung, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Sei doch, wie du willst

Sei doch, wie du willst

Montag, 07.10.2024

Unser heutiger Tag stand unter dem Motto „Sei doch, wie du willst“, und alles drehte sich darum, unsere eigene Identität auszudrücken. Der Tag begann mit einem kreativen Namensspiel: mit dem Anfangsbuchstaben des Vornamen ein zu sich passendes Adjektiv finden und zum Anfangsbuchstaben des Nachnamens ein passendes Verb und das dann kombinieren. In kleinen Gruppen erstellten wir anschließend Mindmaps, um verschiedene Aspekte des Begriffes Identität zu erkunden.

Ein kreativer Höhepunkt war das Gestalten von Gipsmasken. In Paaren fertigten wir zunächst Masken an, die später bemalt und verziert wurden.

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe auf: Eine Hälfte fuhr mit dem Fahrrad zum Kerzenziehen, während die andere Gruppe in der Unterkunft blieb und verschiedene Freizeitaktivitäten genießen konnte. Es gab kreative Angebote wie Henna-Tattoos, Origami-Falten, Schmuckbasteln und auch Volleyball. Später kamen dann Brettspiele auf den Tisch.

Nach dem Abendessen ging es dann wieder um das Thema Selbstausdruck: Die Gipsmasken, die wir am Vormittag gemacht hatten, wurden individuell gestaltet. Farben, Symbole und persönliche Designs verwandelten jede Maske in ein einzigartiges Kunstwerk. Im Inneren der Maske konnte man Eigenschaften von sich aufschreiben. Hierbei ging es darum, unsere Stärken und auch Schwächen zu erkennen und anzuerkennen.

Zum Abschluss des Tages führte uns eine Selbstwirksamkeitsübung noch einmal zurück zu uns selbst.

Es war ein intensiver, kreativer und inspirierender Tag, der uns allen gezeigt hat, wie wertvoll es ist, sich selbst so zu akzeptieren und zu zeigen, wie man wirklich ist.