Das Plenum startete heute überraschenderweise mit einem Gast. Doch nicht irgendein Gast, ein einfacher Zimmermann aus Nazaret, mit Namen Jesus, Sohn von Maria und Josef aber auch von Sohn Gottes, so wie er uns erklärte, war zum Gespräch eingeladen und erzählte uns von seinem Leben, Glauben und seinen Taten.
Nach dieser Einführung in das Leben des Christus, war es an den Konfis Schlüsselmomente aus eben diesem Leben als kurze Schauspiele vorzubereiten. Es wurde sich mit Tüchern und Gewändern ausstaffiert und danach fleißig geprobt.
Währenddessen probten auch Lea Vosgerau, Kirchenmusikerin der St. Remberti Gemeinde und Jakob Kitzler schon fleißig für die am Sonntag bevorstehende Taufe.Es wurde aber nicht nur geprobt. Da in Hohenfelde Sport ja keine all zu kleine Rolle spielt wurde auch das Fußballturnier weitergespielt: Es gab ein spannendes Spiel gegen die Leitenden, was knapper nicht hätte enden können und für ordentlich Unterhaltung sorgte.
Mittags ging es dann rein in die Ostsee! Damit sich aber das ganze Geprobe auch auszahlt, wurden nach der Mittagsruhe und Kuchenausgabe im „Jesus Garten“ die einzelnen Szenen den anderen Konfigruppen vorgespielt. Jesus wurde getauft, heilte, fütterte 5000 Menschen, brach das Brot mit seinen Jüngern und wurde Verraten, und das Ganze 10 mal nacheinander, damit auch alle Konfirmand:innen die Arbeit der anderen genießen konnten.
Inspiriert von Jesus Taufe im Jordan ging es danach an den Strand und zum Abendbaden in die Ostsee. Um sich nach so einer spaßigen Erfrischung wieder aufzuwärmen und noch potentiell hungrige Mäuler zu stopfen wurde zum gemeinsamen Abschluss am Mühlstein Stockbrot ins Lagerfeuer gehalten. Gesättigt und gewärmt hieß es nach dem Vaterunser dann, ab auf die Zimmer und Zelte und habt eine gesegnete und Geruhsame Nacht, denn der morgigen Tag protzt nur so von Aktivitäten.
Mit Ausnahme des Christentums haben wir uns heute der letzten der fünf größten Weltreligionen gewidmet. Wie immer wurde morgens gesportelt, um danach für die schier unfassbare Anstrengung mit reichlich Frühstück belohnt und entschädigt zu werden.
Das Plenum lief heute etwas anders als gewohnt ab. Gestartet wurde mit einer rituellen Waschung, in Anlehnung daran, wie sie im Islam üblich ist. Im Plenum saßen wir nicht wie gewohnt auf Bänken und Stühlen, sondern auf Teppichen – so wie auch die Anhänger*innen des Islams in der Moschee. Zwar wurde spätestens beim Aufstehen gestöhnt, weil wir alle Rücken hatten, aber schön war es auf jeden Fall und die gesammelte Konfirmand*innenschaft hat gespannt zugehört.
Um allen einen Eindruck über die traditionelle Kleidung zu vermitteln, haben sich die drei Vortragenden entsprechend gekleidet – die Idee, sich zu verhüllen und damit das Aussehen hinter den Charakter zu stellen, gilt im Islam für Männer und Frauen gleichermaßen. So trug Thea Hijab und KLEID, Ben und Louis Gebetskleider.
Im Plenum ging es um Entstehung und Verbreitung des Islams, die tiefergehenden Glaubensinhalte haben wir in den Zimmer- und Zeltgruppen erarbeitet. In einem Rundgang haben sich die Gruppen gegenseitig Eindrücke des Islams beigebracht – das hat wirklich gut funktioniert und war mit Sicherheit spannender, als es in einem Vortrag erzählt zu bekommen.
In der Mittagspause wurde das ein oder andere Fußballspiel ausgetragen, weil kicken ja bekanntlich besser als schlafen ist. Meistens tummeln sich neben dem Feld auch noch genug andere Leute, um für Stimmung zu sorgen, die Pause war also schneller vorbei als wir gucken konnten.
Nach der Kuchenausgabe fanden verschiedene Projekte statt – angeboten wurde „Arabisch lernen“ (wir sind das ABC, Zahlen und einen Hauch Grammatik durchgegangen und haben unseren Namen schreiben gelernt – erstaunlich, wie unbekannt wirklich alles daran war), „Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Islam und Judentum“ (gesammelt wurden die auf dem Fähnchen einer Wimpelkette, die jetzt unseren Großen Tagesraum schmückt) und „Lesezeichen / Gebetsketten basteln“.
Mit dem Abendessen wurde nicht das übliche Abendprogramm eingeläutet – danach fand nämlich die erste Heidewitzka statt – so heißt „Lager Aufräumen“ im Hohenfelde-Fachjargon. Im Osthaus lief es dann zwar auf eine Party zur Bibi & Tina Hitparade hinaus, ordentlich war es aber überall und so konnten wir den Abend wie gewohnt mir einem gemeinsamen Abschuss schließen.
Thematisch hinter dem Judentum angesiedelt war der für die Konfirmand:innen, aber auch für uns Jugendleitende, forderndste Tag. Natürlich ist auch heutzutage der Einfluss des Holocausts auf das Judentum und seine Entwicklung von höchster Relevanz.
Für das Team der Leitenden stellt die Vorbereitung des Holocaust-Tages immer eine Herausforderung dar. Es ist unter uns einhelliger Konsens, dass der Holocaust hier in Hohenfelde thematisiert werden muss, besonders unter dem Aspekt des fortdauernden Antisemitismus in Deutschland, aber auch des religiösen Einflusses darauf.
Dieses Jahr startete der Tag mit einem Plenum, bei dem drei Jugendleiter:innen grundsätzliches über den Holocaust erzählten. So ging es um die Machtergreifung, die Ursprünge und Entwicklung des Antisemitismus und anschließend den Holocaust an sich.
Für uns war eines klar. Heute gibt es Redebedarf. Daher wurde jede inhaltliche, thematische Arbeit von einem Treffen auf Zimmern und Zelten begleitet, bei dem die Konfirmand:innen mit den Ihnen vertrauten Jugendleitenden das gehörte und / oder gesehene besprechen konnten. Zudem stand es den Konfirmand:innen grundsätzlich frei, jederzeit den Großen Tagesraum zu verlassen, soweit das gesehene oder gehörte zu viel wurde.
Nach dem Mittagessen stand die Mittagspause an. Dort wurde, in kurzzeitig strömendem Regen, ein weiteres Fußballspiel der Gruppenphase ausgetragen. Nach der Kuchenausgabe haben wir eine Dokumentation des Bayrischen Rundfunks über Konzentrationslager, jedenfalls in Ausschnitten, geguckt. Nach den anschließenden Gesprächen und dem Abendessen war es abends Zeit für einen Spielfilm. Geguckt wurde „Das Leben ist schön“, ein Film der thematisch in diese Richtung geht.
Im Kopf geblieben ist der gemeinsame Abschluss: Unter Begleitung eines fast meditativen „Verleih uns Frieden gnädiglich“ fand eine Prozession durch einen Steinkreis statt, in deren Mitte Pastorin jedem und jeder im Kerzenschein einen Segen Aussprach. Nach für den Tag abschließenden Gesprächen ging es für die Konfirmand:innen in Ihre Zimmer und Zelte, für die Leitenden in den Großen Tagesraum zur Leitendenbesprechung.
Nach dem Hinduismus und Buddhismus war es Zeit für einen Religionstag, der dem Judentum gewidmet war. Los ging es nach dem – wie immer – fordernden Morgensport und leckerem Frühstück mit einem ersten Plenum. Die Jugendleiter:innen die für diesen Tag verantwortlich waren haben sich etwas ganz besonderes überlegt.
Gespielt wurde eine „Wer wird Millionär – Judentum Special Edition“ im Großen Tagesraum. In Folge leicht geänderten Regeln, mehrerer Expertinnenjokern und schierem Wissen konnte Kandidatin und Jugendleiterin Nele das Geld für sich sichern!
Nach dem Plenum ging es in Gruppen aus Zimmern und Zelten. Mit betreuender Anwesenheit der Jugendleitenden wurden die 10 Gebote durch Standbilder dargestellt und am Abend präsentiert.
In der Mittagsruhe nach dem fantastischen Mittagessen ruhte das Lager. Doch auf dem Fußballplatz tobten die Konfirmand:innen. Zwei Spiele des Hohenfelde Cups fanden unter großem Zuspruch aller statt. Danach gab es ein weiteres Highlight: Baden in der Ostsee! bis zur Kuchenausgabe konnte getaucht, geschwommen und nass gespritzt werden!
Zudem sind wir sehr glücklich, dass ab heute die Kirchenmusikerin der St. Remberti Gemeinde zu Bremen, Lea Vosgerau, in Hohenfelde ist und uns alle tatkräftig, vor allem musikalisch, unterstützt. Vielen Dank!
Morgensport
Zwischen Kuchenausgabe und Abendessen wurden Freizeit- und Pflichtprojekte angeboten. Nach dem Abendessen stand uns ein Programmpunkt bevor, auf den sich wohl jeder Jugendleiter und jede Jugendleiterin gefreut hat: Wir gucken einen Film! Gezeigt wurde „Die Chroniken von Hohenfelde“ des TeeStuKi (Teestuben Kino). Anschließend wurde eine kleine Feier jüdischer Art zelebriert, die von den Jugendleitenden gestaltet wurde. Danach ging es für alle in das wohlverdiente Zelt oder Zimmer in einen erholsamen Schlaf!
Liebe Leserinnen und Leser, bestimmt sind alle schon ganz gespannt wie es mit dem “Abenteuer Religion” weitergeht. Der vierte Tag startete mit einer ordentlichen Frühstporteinheit. Egal ob, Yoga, Joggen, Schwimmen oder Fitness, alle haben sich bewegt und sind sportlich in den Tag gestartet.
Nach dem gemeinsamen Frühstück, ging auch schon das Plenum los. Diesmal waren die Konfirmand:innen gefragt. Erstaunlich wie viel sie schon über den Buddhismus wussten. Da waren alle ganz beeindruckt. Nach dieser spannenden Fragerunde, ging es mit den Klausuraufgaben weiter. Hierbei haben die Konfis sich in verschiedenen Stationen kreativ ausgetobt, zum Beispiel beim Darstellen der Vier Ausfahrten Siddhartha Gautamas als Standbild. Nach dem Mittagessen zog dann ein Gewitter auf, dass aber von allen im großen Tagesraum mit viel Spiel und Spaß gemeinsam überwunden wurde.
Nach einem leckeren Stück Kuchen, ging’s weiter im Programm: Meditation. Eine sehr schöne und vor allem außergewöhnlich ruhige Situation hier in Hohenfelde. Alle haben sich an diesem Nachmittag gut erholt, denn außer der Meditation wurde auch noch Zentangle angeboten.
Nach dieser ganzen Erholung ging’s spannend weiter. Speed Bonding hieß der nächste Tagesordnungspunkt. Da fragen sich jetzt bestimmt viele, was das ist. Speed Bonding ist eine Kennenlernmethode, bei der die gegenüber stehenden Personen für eine gewisse Zeit über bestimmte Fragen diskutieren. Ein Beispiel für eine solche Frage ist: “Wenn du eine Nudelsorte wärst, welche wärst du und warum”. Klar, dass alle sich bei so essentiellen Fragen besser kennengelernt haben.
Nach so einem entspannenden aber natürlich auch aufregenden Nachmittag hatten alle Hunger und so wurde das Abendbrot gerne gegessen. Am Abend dann wurden die Konfis wieder kreativ in ihren Pflichtprojekten- von Taufkerzen Gestaltung bis zu interviewen war alles dabei. Die Energie wurde dann beim gemeinsamen “wir Singen” rausgelassen. Und der Abend wurde am Strand gemeinsam beendet.
Ein aufregender Tag ging zu Ende und wir freuen uns auf jeden der noch folgen wird!
Die Leiter:innen sind schockiert, der heilige Freizeitplan hat sich verändert. Denn, statt wie seit Jahrzehnten gewohnt, startet heute der Hinduismus-Tag nicht wie gewohnt mit einem Plenum, sondern mit einem Gottesdienst. Wie auch von zahlreichen Sonntagen in Bremen gewohnt, lauschen die Konfis den Worten von Pastorin Esther Joas und sind gespannt auf das darauffolgende Plenum: Heute kommt der Erste und leider einzige Gast der der Freizeit.
Ramesh, der Gründer und Vorsitzende des Sri Varasiththivinayakar Hindutempels aus Bremen kommt ins Freizeitheim, um nach einer kurzen Präsentation der Leitenden den interessierten Konfirmand:innen alle Fragen über Karma, rote Punkte auf der Stirn und die über 330 Millionen verschiedene hinduistischen Götter zu beantworten.
Daraufhin gestalteten die Zimmer- und Zeltgruppen gemeinsam einen eigenen Altar für den Elefantengott Ganesha, um für ihr Glück zu beten. Später am Tag, geleitet von Ramesh, wurde eine kleine Puja (das Hindu Pendant zum Gottesdienst) am eigenen Altar gefeiert. Mit Räucherstäbchen und Glockengeläut wurden Geister vertrieben und Götter geweckt. Danach konnten sich die Konfis ein drittes Auge auf die Stirn geben lassen und ihre Gebete Ganesha vorbringen.
Aus gefühlten 330 Millionen Vorlagen konnten sich die Konfis auch Motive für Henna Tattoos aussuchen und verbrachten damit ihren restlichen Nachmittag beim bisher beliebtesten Freizeitprojekt der Woche.
Um den Tag fröhlich und festlich ausklingen zu lassen, wurde bei traditioneller hinduistischer Musik Ganesha, angelehnt ans Ganesha Chaturthi Fest, am Strand von Hohenfelde mit im Winde verstreuten Opfergaben aus Blättern und Blüten verabschiedet. Und während die Blütenblätter im Licht der untergehenden Sonne auf der Ostsee davon drifteten, fielen auch den Konfirmand:innen in ihren Zelten und Zimmern in den Schlaf.