Die Leiter:innen sind schockiert, der heilige Freizeitplan hat sich verändert. Denn, statt wie seit Jahrzehnten gewohnt, startet heute der Hinduismus-Tag nicht wie gewohnt mit einem Plenum, sondern mit einem Gottesdienst. Wie auch von zahlreichen Sonntagen in Bremen gewohnt, lauschen die Konfis den Worten von Pastorin Esther Joas und sind gespannt auf das darauffolgende Plenum: Heute kommt der Erste und leider einzige Gast der der Freizeit.
Ramesh, der Gründer und Vorsitzende des Sri Varasiththivinayakar Hindutempels aus Bremen kommt ins Freizeitheim, um nach einer kurzen Präsentation der Leitenden den interessierten Konfirmand:innen alle Fragen über Karma, rote Punkte auf der Stirn und die über 330 Millionen verschiedene hinduistischen Götter zu beantworten.
Daraufhin gestalteten die Zimmer- und Zeltgruppen gemeinsam einen eigenen Altar für den Elefantengott Ganesha, um für ihr Glück zu beten. Später am Tag, geleitet von Ramesh, wurde eine kleine Puja (das Hindu Pendant zum Gottesdienst) am eigenen Altar gefeiert. Mit Räucherstäbchen und Glockengeläut wurden Geister vertrieben und Götter geweckt. Danach konnten sich die Konfis ein drittes Auge auf die Stirn geben lassen und ihre Gebete Ganesha vorbringen.
Aus gefühlten 330 Millionen Vorlagen konnten sich die Konfis auch Motive für Henna Tattoos aussuchen und verbrachten damit ihren restlichen Nachmittag beim bisher beliebtesten Freizeitprojekt der Woche.
Um den Tag fröhlich und festlich ausklingen zu lassen, wurde bei traditioneller hinduistischer Musik Ganesha, angelehnt ans Ganesha Chaturthi Fest, am Strand von Hohenfelde mit im Winde verstreuten Opfergaben aus Blättern und Blüten verabschiedet. Und während die Blütenblätter im Licht der untergehenden Sonne auf der Ostsee davon drifteten, fielen auch den Konfirmand:innen in ihren Zelten und Zimmern in den Schlaf.