Der Antisemitismus Tag

20. Juli 2022

Dieser außergewöhnliche Tag begann mit einer außergewöhnlichen Sichtung: Beim morgentlichen Spaziergang konnten wenige von uns am Strand einen Schweinswal beobachten, der in sichtbarer Ferne seine Runden zog.

Leider haben wir kein Bild vom Wal 🙁 daher diese Beispielbild

Der heutige Tag war inhaltlich sowie emotional ein sehr Besonderer. Heute haben wir uns nicht mit den wichtigsten Aspekten einer Religion beschäftigt, sondern mit einem sehr dunklen Kapitel unserer Geschichte: Antijudaismus –> Antisemitismus –> Holocaust/Shoah.

Der thematische Einstieg erfolgte durch eine etwas längere Präsentation über die absurde Entstehungsgeschichte des Antisemitismus. Dabei wurden in großer Runde sperrige Begriffe geklärt, wie Pogrome, “Die” Aufklärung und vorallem der Unterschied zwischen Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus.

Nach diesem Input gab es ein interessantes Online-Interview mit Daniel Uschpol – ein leidenschaftlicher Bremer und Student jüdischer Herkunft. Durch ihn konnten wir vieles darüber lernen, inwieweit Antisemitismus das Leben einer Person gestaltet, die zwar jüdischer Herkunft ist, aber nicht sonderlich religiös ist. Er hat sich auch sehr über Fragen gefreut, die nicht auf das Thema Antisemitismus bezogen waren. Durch ihn konnten wir lernen, dass jüdisch sein weit mehr bedeutet, als die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und dem Holocaust.
Das Hauptlernziel bestand darin, dass wir Achtsam für Themen wie Verschwörungen und Diskriminierung werden. Dazu gab es im Anschluss Diskutierrunden, in denen wir uns über unsere Erfahrungen mit Antisemitismus, Rassismus, Sexismus oder Queerfeindlichkeit ausgetauscht haben. Wir haben feststellen können, dass solche Themen in der Schule noch zu kurz kommen.

Neben der durchgehend strahlenden Sonne, die durch einen leichten erfrischenden Wind und einem doppelten Schwimmangebot genießbar war, wurde es inhaltlich sehr schwer und belastend. Uns wurde präsentiert, wie Juden in der Zeit des Nationalsozialismus systematisch verfolgt und ermordet worden sind. Dazu gab es kurze Lesungen aus dem Tagebuch von Anne Frank. Der Schock hat gesessen. Dieser Schock ließ sich allerdings durch ein vielfältiges Freizeitangebot wieder auffangen!

Der Abend begann auf humorvolle Art und Weise bedrückend, und endete angenehm-besinnlich. Wir schauten uns den sehr empfehlenswerten Kurzfilm “Masel Tov Cocktail” an, welcher sich aus Sicht eines jüdischen Jugendlichen mit dem heutigen Antisemitismus auseinandersetzt.

Zum Tagesabschluss durchliefen wir schweigend eine meditative Stein-Spirale und sangen währenddessen mehrere Male “Verleih uns Frieden gnädiglich”. Somit konnten wir zum Tagesabschluss zur Ruhe kommen, um den Tag für uns zu verarbeiten. Es lässt sich festhalten: Heute war ein Tag, der unser aller Leben geprägt haben wird.

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